Big Mac - Coyote Buttes North
Super Size Big Mac

Hier nun verlassen wir die Ebene wieder und steuern auf den Top Rock zu. Unser nächstes Ziel ist der eingangs erwähnte Big Mac, ein riesiger Hamburger mit "Allem drum und dran". Er befindet sich auf einem Plateau, direkt unterhalb des Top Rock. Und zwar an der Stelle, an der sich ein breiter Einschnitt im Massiv zeigt. Aufgrund seines markanten Aussehens und seiner exponierten Lage, erkennen wir ihn schon von weitem. Etwas rechts von ihm, hoch oben am Top Rock, bemerken wir eine riesige Öffnung. Die Lage dieses Fensters sollten wir uns genau einprägen, denn unmittelbar dahinter befindet sich der Melody Arch, den wir später besuchen wollen.

Den Hamburger fotografieren wir am besten nach Osten hin, in Richtung der Teepees. Jetzt am Nachmittag steht die Sonne hier optimal und beleuchtet ihn direkt von vorn. The Animal, mein ganz spezieller Liebling, ist nur ein Steinwurf entfernt. Dieses bizarre Gebilde befindet sich etwas erhöht, mitten in einer Gruppe Teepees, unmittelbar hinter dem Burger Rock. Der Sandstein dieser Region ist weniger stark gefärbt, als noch im Süden. Er beschränkt sich meist nur auf einen Mix aus gelb und grau. Mit seiner rostbraunen Färbung wirkt The Animal wie ein Fremdkörper und fällt regelrecht aus dem Rahmen. Trotzdem müsst Ihr schon ganz genau hinschauen, um den "Kleinen" zu entdecken.

Jetzt folgt mit dem Melody Arch ein weiteres Highlight der Tour. Dafür müssen wir allerdings wieder nach oben, auf den Top Rock. Etwa in der Mitte dieses breiten Einschnitts, ist das aber leicht möglich. Der filigrane Felsbogen befindet sich unweit des Aufstiegs, ist aber von einer Gruppe beige-grauer Felsen umgeben und daher nicht sichtbar. Allerdings gibt es mindestens 2 Durchgänge im Gesteinsgürtel, die beide zu ihm hin führen. Einer davon südlich, unmittelbar nach dem Aufstieg, der andere etwa auf gleicher Höhe. Direkt hinter dem Melody Arch befindet sich eine Höhle, darin das riesige Fenster, das wir bereits von unten sehen konnten. Wenn man hinausblickt, erkennt man auch den Big Mac wieder. Die Kombination aus Arch, Höhle und Fenster macht diesen Ort so einmalig. Ein Objektiv mit mindestens 24 mm Brennweite ist notwendig, um die komplette Szenerie abzubilden. Melody Thomas, eine bekannte Fotografin, entdeckte ihn wohl zuerst, daher sein Name.

Melody Arch Window
Melody Arch
Brain Rocks - Coyote Buttes North
Blick vom Top Rock auf die Brainrocks

Nur wenige Meter nördlich des Melody Arch liegt ein riesiger halbkreisförmiger Überhang (engl. alcove) und im Inneren eine mächtige Sanddüne. Aufgrund ihrer enormen Größe befindet sich ein Teil der Felswand praktisch immer im Schatten. Indirektes, reflektierendens Licht sorgt für starke Kontraste des extrem farbigen Felsens. Dieser Ort lädt nicht nur zum ausgiebigen Fotografieren, sondern auch zum längeren Verweilen ein. Denn neben der Höhle am Melody Arch ist das einer der wenigen schattigen Plätze auf der Tour. Bei heftigem Wind, wird man allerdings nur wenig Freude haben, dafür eine Menge Sand "fressen"...

Etwa auf Höhe der Alcove, diesmal auf der Westseite des Top Rock befinden sich die Beehives, zwei bunte kleine Felsen, die aussehen wie Bienenkörbe. Den Blick nach Westen gerichtet, erkennen wir auch The Notch wieder. Von hier ist das nördliche Ende des Top Rock Massivs nicht mehr fern. Kaum 100 Meter und wir stehen an dessen Kante. Zu unseren Füßen liegen die Brainrocks und The Wave, rechts von uns ein weiterer Arch. Von hier oben können wir die ganze Region überschauen. Der Blick schweift weit nach Norden, bis hinein ins Grand Staircase. Auch wenn wir uns kaum satt sehen können, irgendwann müssen wir doch wieder runter.

Unmittelbar hinter der Wave ist die Wand viel zu steil, ein gefahrloser Abstieg unmöglich. Etwas links davon, zwischen Hamburger Hill und Second Wave, können wir dann endlich absteigen. Die Wand ist zwar immer noch recht steil, aber nicht mehr senkrecht. Vorsichtig lassen wir uns nun, Meter für Meter, hinab gleiten und erreichen wenig später das Zwischenplateau, auf dem sich unser nächstes Ziel: die Second Wave befindet.

Second Wave Sunset
Die Second Wave im letzten Licht

Hier nun schließt sich der Kreis. Wir befinden uns wieder dort, wo wir 5 Stunden vorher aufbrachen, um die Coyote Buttes North zu erkunden. Mittlerweile ist es früher Abend und höchste Zeit, um sich noch eine gute Position an der Second Wave zu sichern. Denn erfahrungsgemäß stehen die Stative dort dicht gedrängt. Auch hier gilt einmal mehr der alte "Gorbi Spruch": "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"...

"Licht aus, Spot an!", so lässt sich die Szenerie am besten beschreiben. Während die tiefstehende Sonne die Sandstein Swirls erglühen lässt, verschwinden alle Nebensächlichkeiten im Schatten. Ein großartiges Schauspiel, bei dem man schnell die Zeit vergisst. Wer keine (Stirn-) Lampe dabei hat, sollte sich nicht zu spät auf den Rückweg machen. Denn es warten noch knapp 5 Kilometer anspruchsvoller Wanderung, die man besser nicht in der Dunkelheit absolviert!

Fazit

Hier nun endet ein anstrengender aber erlebnisreicher Tag durch eines der spannendsten Gebiete des Südwestens. Selbst nach einer langen Reihe von Besuchen dort, zieht mich diese Landschaft immer noch magisch an. Auch wenn erst einmal andere Orte auf meiner Tagesordnung stehen, so komme ich irgendwann (garantiert!) wieder. Man kann nur hoffen, dass es das BLM schafft, auch zukünftig das Gesicht dieser Gegend, trotz ständig steigender Popularität, zu bewahren. So schließt sich auch für mich der Kreis. Denn das war der Ort, an dem ich vor Jahren meine Leidenschaft für den Südwesten entdeckt habe. Und ich bin mir sicher, vielen von Euch wird es ganz ähnlich gehen!?

Eine Auswahl meiner schönsten Fotos dieser Region findet Ihr im Coyote Buttes North Album.

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