Adam's Water Pump

Südlich des Highway 89, am White House Trailhead, beginnt eine der großartigsten Treckingtouren des amerikanischen Südwestens. In drei bis sechs Tagen wandert man im (!) und entlang des Paria River durch den atemberaubend schönen Paria Canyon bis hinunter nach Lee's Ferry in Arizona. Tagelang begegnet man in dieser Wildnis keinem Menschen. Doch dann steht man plötzlich, mitten im Canyon, vor einer alten Pumpe!

Adams Water Pump wurde 1939 in den Canyon geschafft, um das Vieh auf dem trockenen Paria Plateau mit Wasser zu versorgen. Die Pumpe wurde aber nie benutzt. Heute dient die Judd Hollow Pump, wie sie auch genannt wird, den Wanderern als wichtiger Orientierungspunkt.


Wilson Ranch

Nach Tagen einsamer Wanderung durch den scheinbar endlosen Paria Canyon ist die Wilson Ranch der erste Vorbote der Zivilisation. Leider ist außer ein paar Steinen des Fundaments und etwas Schrott im Gebüsch nicht viel erhalten geblieben. Unter hohen Cottonwood Bäumen, im Anblick der farbenprächtigen Canyonwände lässt es sich hier aber wunderbar rasten. Man wäre versucht noch länger zu bleiben, wenn da nicht dieses Schild wäre ...

In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde hier nach Uran gesucht und offensichtlich wurde auch etwas gefunden.

Auf den letzten Kilometern trifft man dann immer häufiger auf "Menschenwerk", bis man schließlich die Lonely Dell Ranch erreicht, die 1871 vom Mormonen John D. Lee und Emma, seiner Frau Nr. 17, aufgebaut wurde. Sie betrieben auch als erste die Fähre über den Colorado River, daher der Name Lee's Ferry. Später wurde der Fährdienst von Warren M. Johnson übernommen, der 1891 innerhalb weniger Tage vier seiner Kinder (vermutlich durch Diphtherie) verlor, wie wir dem Grabstein am Wegesrand entnehmen können.


Fotos: Lonely Dell Ranch

Es lohnt sich, einen kleinen Spaziergang am Colorado zu machen. Gleich hinter dem Parkplatz findet man die Überreste von Lees Ferry Fort, das lange Zeit als Handelsposten diente. Geht man noch etwas weiter flußaufwärts, so stößt man auf weitere Hinterlassenschaften von Charles H. Spencer, von dem bereits am Anfang dieses Beitrags die Rede war. Auch hier suchte er 1910/11 erfolglos nach Gold. Im Wasser des Colorado River erkennt man die Überreste des alten Bootes, mit dem er Kohle vom weiter nördlich gelegenen Warm Creek (genauer: Crosby Canyon) herantransportieren ließ. Ein alter Kessel zur Dampferzeugung hat an Land den Zahn der Zeit deutlich besser überstanden. Er diente dazu, die Hochdruckpumpe anzutreiben, mit deren Hilfe das Gold aus der Chinle Formation herausgewaschen werden sollte.


Fotos: Lee's Ferry

Zum Abschluss möchte ich Euch noch zwei ausgezeichnete und auch spannend zu lesende Bücher zur Lektüre empfehlen:

Viel Spaß beim Wandern und ein sicheres Gelingen aller Unternehmungen wünscht Euch allen

Peter Felix Schäfer

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