Hoodoo Forest, The Rimrocks
Ein Teil des Hoodoo Forest

Allgemeines

Ein kleines aber feines Hoodoo Areal liegt innerhalb der Rimrocks, am südlichen Rand des GSENM ganz in der Nähe des Highways. Neben dem allseits bekannten Toadstool Hoodoo, einem filigranen braunen Riesen, gibt es hier noch reihenweise solcher Gebilde, allerdings mit "weißer Weste". Dieses höchst interessante Gebiet erstreckt sich über einige Meilen entlang des Highway 89 und bildet dabei eine Reihe von Seitentälern. Aufgrund ihrer Abgeschlossenheit fast schon kleine Mikrokosmen. Das Toadstool Valley ist nur ein schmaler Bereich, etwa in dessen Mitte. Von der Straße erkennt man hier immer wieder die "Köpfe" der größten Exemplare hoch oben in der Felswand. Trotzdem kommen wohl nur die Wenigsten auf die Idee, sich auch dieses Gebiet einmal näher anzuschauen. Man findet zwar reichlichst Informationen über den Toadstool Hoodoo und seine nähere Umgebung, aber fast gar nichts über den westlichen Teil. Dabei ist der zumindest vom Süden her ebenso leicht erreichbar...

Die Topografie der Rimrocks verläuft terrassenförmig. In der Felswand und auf dem breiten Absatz darunter befinden sich Unmengen großer und kleiner Hoodoos. Diese Vielfalt lässt kaum Wünsche offen und reicht vom "kleinen Dicken" bis zum "dürren Riesen". Das Highlight der Region liegt gut versteckt im Hinterland und ist durch hohe Felswände vor neugierigen Blicken abgeschirmt. Dort befindet sich eine Gruppe Hoodoos, in derart gewaltigen Dimensionen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Der Ausdruck Hoodoo Forest beschreibt diesen Bereich wohl am besten. Ihre "Kopfbedeckungen" sind tonnenschwer, so dass einige bereits unter dieser Last zusammenbrachen, oder ihre "Hüte" verloren. Denn auch hier nagt der Zahn der Zeit unerbittlich an dem teils fragilen Gestein.

Anfahrt & Trail(s)

Das größte Problem stellt der Weg auf dieses Zwischenplateau dar. Mir sind nur zwei Routen bekannt, wo man dies relativ (!) gefahrlos tun kann. Ein bisschen "tricky" sind beide aber trotzdem. Bei der Gelegenheit gleich noch eine Warnung! Wer hier nur mit Turnschuhen oder Trekkingsandalen unterwegs ist, riskiert seine Gesundheit! Denn dort oben liegt viel loses Gestein, das schnell ins Rutschen gerät. Ich möchte mir besser nicht ausmalen, was passiert, wenn man dabei den Halt verliert...

Hoodoo, GSENM
The Rimrocks, GSENM
The Rimrocks

Variante 1

Vom Highway 89 kommend, stellt man das Auto in einer Parkbucht, gegenüber dem Abzweig zur Paria Contact Station ab. Diese Fläche ist jedoch nicht so groß und weithin sichtbar, wie am Trailhead zum Toadstool Hoodoo. Um die frei lebenden Rinder von der Straße fernzuhalten, wurde die Region großflächig eingezäunt. Allerdings befindet sich unmittelbar hinter dem Parkplatz ein Tor im Zaun. Nachdem man dieses durchquert hat, wendet man sich nach halbrechts, in nordöstliche Richtung und steuert auf das hintere Seitental zu. Das Ziel ist die Abbruchkante auf der linken Seite. Dort stehen etwa in halber Höhe Unmengen von Hoodoos auf einem breiten Absatz. Allerdings ist der Fels im vorderen Bereich derart steil, dass man dort unmöglich hinauf kommt. Eine knappe Meile vom Parkplatz entfernt, direkt unterhalb des Long Necked Hoodoo (siehe Foto links oben), befindet sich der Aufstieg. Dort existiert eine natürliche Rampe aus rotbraunem Lehm, die das Hinaufklettern erst möglich macht. Wer oben dann in Richtung Nordosten (nach rechts) marschiert, erreicht den Hoodoo Forest. Auf der Westseite gibt es mindestens genau so viele, wenngleich mehr verteilt und nicht ganz so massig, dafür aber fotogener!

Variante 2

Bei dieser Alternative erreicht man die Rimrocks quasi von hinten, über die Cottonwood Canyon Road. Dafür biegt man bei Milepost 18 nördlich vom Highway 89 ab und folgt der Dirt Road etwa 2.9 Meilen. Bei extremer Nässe oder langanhaltendem Regen, wird die Piste aber schnell unpassierbar. Den Zustand der Piste fragt man am besten bei den Rangern in Big Water oder an der Paria Contact Station ab. Wer das lieber online tun möchte, schaut am besten hier nach. Auf dieser Seite findet man die aktuellen Zustandsberichte aller größeren Pisten im GSENM und hin und wieder auch ein paar abschreckende Fotos von einigen besonders leichtsinnigen Fahrern.

Diese Variante eignet sich allerdings nur für Leute mit GPS. Denn das Gelände weist keinerlei markante Orientierungspunkte auf. Das Auto stellt man hier: 37°07'19''N, 111°52'37''W (WGS84/NAD83) ab und läuft auf die Abbruchkante der Rimrocks zu. Die Position des Parkplatzes habe ich schon so optimiert, dass die Wanderung möglichst kurz ausfällt (etwa 0.5 Meilen). Die Abbruchkante birgt allerdings auch ein gewisses Risiko, denn sie hängt in einigen Bereichen stark über! Haltet dort besser 1-2 Meter Abstand! Der Abstieg auf das darunter liegende Plateau befindet sich in einem Riss: 37°06'58''N, 111°53'02''W, etwas westlich des Hoodoo Forest. Diese Gruppe ist wirklich beeindruckend, lässt sich aber nur sehr schwer fotografisch festhalten. Um die wahren Dimensionen dieser Riesen zu erfassen, stellt man am besten jemanden dazwischen. Etwa 100 Meter weiter östlich endet dieser Felsabsatz an einem unüberwindbaren Abgrund.

GSENM
The Rimrocks, Utah

Ich würde am Hoodoo Forest nur kurz verweilen und mich stattdessen mehr auf den westlichen Teil konzentrieren. Denn dort stehen die besseren Fotomotive. Doch nicht nur der "bekennende Hoodooist" kommt hier voll auf seine Kosten. Auch der Blick ist fantastisch und reicht bei guter Sicht bis weit hinein auf das Paria Plateau und die südlichen Ausläufer des GSENM. Besonders lohnenswert ist der Trip am späten Nachmittag. Dann erscheinen die Hoodoos, auf Grund des niedrigen Sonnenstandes, nicht mehr weiß sondern goldgelb. Welch extremen Einfluss das hat, sieht man bei meinen Fotos. Während der Hoodoo Forest bei gleißendem Licht (um die Mittagszeit) aufgenommen wurde, entstanden die anderen zur Golden Hour. Der Unterschied ist wirklich gewaltig. Spätestens jetzt sollte klar sein, warum man den Mittag besser für andere Dinge nutzt. Allerdings ist das bei einem voll gepackten Tagesprogramm wohl eher illusorisch.

Fazit

Während die Hoodoo-Dichte im benachbarten Toadstool Valley doch ziemlich gering und überschaulich wirkt, gibt's hier dagegen Dutzende. Für eine kurze Stippvisite sind auch nur etwa 2 Stunden erforderlich. Die Fotofreaks unter Euch sollten den Zeitbedarf besser etwas großzügiger planen. Aufgrund kurzer Wege zu vielen anderen Highlights der Region (Stichwort: Buckskin Gulch, Cobra Arch, Paria Movie Set oder Yellow Rock) lässt sich der Trip schnell mal eben irgendwo dazwischen schieben. Auf jeden Fall ist er die perfekte Abrundung eines jeden Tagesprogramms in dieser Gegend.

The Rimrocks - Topo Map