Spencer's Mining Camp

Hidden Cache

Liebe Freunde des amerikanischen Südwestens,

bei all der Begeisterung über die grandiose Natur des Colorado Plateaus kann es leicht geschehen, dass man die Relikte der interessanten (Besiedlungs)geschichte dieses Gebiets übersieht. Ich habe daher einmal ein paar Bilder zusammengestellt, die die Spuren der Vergangenheit zeigen und möchte Euch zu einer (virtuellen) Wanderung entlang dem Paria River einladen. Ausgangspunkt dieser Wanderung sei das bekannte Paria Movie Set, das nahe am Highway 89 in der Mitte zwischen Page und Kanab liegt. Unser Ziel sei die Mündung des Parias in den Colorado bei Lees Ferry.

Das Paria Movie Set wurde 1963 als Westernkulisse errichtet. Für die Auswahl des Standorts waren sicherlich die spektakulären Farben der Chinle Formation entscheidend. Nur an wenigen Orten tritt sie auf so breiter Front zu Tage. Der vorerst letzte Film wurde hier 1976 von und mit Clint Eastwood gedreht. "Der Texaner" ist allen Westernfreunden sehr zu empfehlen. Leider wurde das alte Movie Set 1999 durch Fluten schwer beschädigt und musste abgerissen werden. Inzwischen sind aber zumindest die zwei Saloons wieder aufgebaut.

Auf dem Weiterweg zum Fluss kommt man an dem alten Friedhof des Geisterorts Pahriah vorbei. Diese Ansiedlung wurde um 1870 gegründet, gedieh zunächst auch gut, doch dann machte der Paria River einen Strich durch die Rechnung der Menschen. Nach den schweren Fluten von 1883/84 entschlossen sich viele Siedler zum Gehen. Die beiden letzten verließen den Ort im Jahre 1942 und Pahriah wurde zur Ghost Town. Weitere Überschwemmungen haben inzwischen fast alle Spuren verwischt. Allein der höher gelegene Friedhof blieb verschont.

Eine Viertelstunde flussabwärts sieht man noch die Überreste von zwei Gebäuden, die 1912 vom (erfolglosen) Goldsucher Charles H. Spencer hier errichtet wurden. Auch ein verschütteter Stolleneingang (?) ist ganz in der Nähe und leicht zu finden.

Ein kurzer Abstecher in den weiter nördlich gelegenen Hackberry Canyon führt uns zu der malerisch gelegenen Frank Watson Cabin, einem halb verfallenen Blockhaus. Im Innern ist auf dem Deckstein des Kamins die Zahl 1912 eingeritzt, vermutlich das Jahr der Erbauung. Auch auf den Holzbalken haben sich gelegentlich Besucher verewigt: "REED THOMPSON MARCH 21 1923" und "GEOF THOMPSON FEB 6 1921" sind noch gut zu entziffern.


Frank Watson Cabin

Hattie Green Mine

Zurück zum Paria River, dem wir weiter in Richtung Highway 89 folgen. Gut versteckt in einem namenlosen Seitencanyon findet sich die Bryce Canyon Coal & Coke Company Mine. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde hier Kohle abgebaut. Stollen und Ladesteg sind leider eingestürzt.

Sehr gut erhalten ist dagegen die nahe am Highway gelegene Hattie Green Mine, eine alte Kupfermine aus der Zeit der (vorletzten) Jahrhundertwende. Das Betreten alter Bergwerke ist aus einer ganzen Reihe von Gründen gefährlich, man sollte es besser lassen! Ich gestehe aber, dass ich der Versuchung nicht widerstehen konnte ...

Unsere Spurensuche wird auf der nächsten Seite fortgesetzt...

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