Broken Bow Arch
Eine majestätische Erscheinung:
Der Broken Bow Arch
Hoodoo, Willow Gorge, GSENM
Ein Hoodoo an der Canyonkante
Willow Gulch
Unterwegs im Willow Gulch
Broken Bow Arch
Der Broken Bow von "hinten"

Dies und das...

Die Wanderung durch den Willow Gulch Canyon zum Broken Bow Arch ist eine der schönsten Halbtagestouren im Gebiet des Grand Staircase. An dessen Ende wartet ein majestätischer Felsbogen mit wahrhaft riesigen Dimensionen. Seine Spannweite beträgt satte 29, die Höhe sagenhafte 31 Meter. Diese Angaben beziehen sich nur auf das Loch im Fels, der eigentliche Arch ist erheblich größer! Entsprechend überwältigend fällt der erste Eindruck aus. Der Blick geht voller Ehrfurcht nach oben, denn der Riese präsentiert sich äußerst wirkungsvoll auf einer Anhöhe. Benannt wurde er von dem einheimischen Lehrer und Naturforscher Edison Alvey, der hier im Jahre 1930 einen zerbrochenen indianischen Bogen (engl. Broken Bow) fand. Der Trail zum Arch verläuft recht idyllisch durch den meist weiten Canyon des Willow Gulch. Wobei der rotbraune Navajo Sandstone der ganzen Kulisse zusätzlichen Glanz verleiht. Ab etwa der Hälfte des Weges schlängelt sich ein schmaler Bach durch den Canyon. Hier trifft man immer wieder auf die Hinterlassenschaft von Bibern, nämlich angenagte oder sogar gefällte Cottonwood Trees.

Anfahrt und Trail

Den Ausgangspunkt für die Tour zum Broken Bow Arch bildet einmal mehr auch hier das kleine Städtchen Escalante, welches sich in unmittelbarer Nähe des gleichnamigen Parks befindet. Etwa bei Milepost 65 zweigt die Hole in the Rock Road (HITRR) in südliche Richtung vom Highway 12 ab, der man für knapp 43 Meilen folgt. Der Weg zum Parkplatz am Willow Gulch ist nicht beschildert, trotzdem aber problemlos zu finden. Ein guter Orientierungspunkt ist hierfür der Sooner Wash, der die Piste nach etwa 42 Meilen kreuzt. Denn dort befindet sich auch ein Wegweiser mit dieser Aufschrift. Die nächste Dirt Road (BLM276), die links von der HITRR abzweigt, führt zum Parkplatz und dem Trailhead. Dieser steinige Weg ist nicht in bestem Zustand und daher nicht mit jedem Low Clearance PKW zu befahren. Wer so ein Fahrzeug gemietet hat, stellt es rechtzeitig ab und läuft bis zu dessen Ende. Nach ungefähr 0.6 Meilen erreicht man die Glen Canyon National Recreation Area und nach etwa 1.4 Meilen den Parkplatz. Hinter dem Trailhead Register führt der Weg sanft hinab in einen Seitenarm des Willow Gulch. An dessen Kante befindet sich das erste kleinere Highlight, ein wirklich hübscher Hoodoo mit riesiger "Kopfbedeckung". Im Canyon angekommen, folgt man seinem sandigen Wash zuerst in südöstliche Richtung bis zum Hauptarm. Hier gibt es eine Menge Fußspuren und manchmal sogar regelrechte Pfade, an denen man sich orientieren kann. Allerdings keinen markierten Trail oder aber Steinpyramiden. Im Hauptarm des Canyons führt dann der Weg in nordöstliche Richtung weiter. Ab hier wird die Orientierung durch einen Bach, den Willow Creek, erleichtert. Dieser fließt direkt am Broken Bow Arch vorbei. Ein Verlaufen ist so praktisch ausgeschlossen. Man geht einfach an dessen Ufer entlang und gelangt so ganz automatisch ans Ziel. Unterwegs muss gelegentlich der Bach überquert werden. Das ist selbst mit Wanderschuhen kein Problem, denn er ist meist nur wenige Zentimeter tief. Allerdings hängt eine Menge Treibgut in den Ästen, ein sicheres Zeichen, dass manchmal auch größere Wassermassen durch die Schlucht "donnern". Wie bei jeder Canyonwanderung sollte man sich vor Tourantritt erst über dessen Zustand informieren. Im Visitor Center des BLM in Escalante findet man mit Sicherheit kompetente Ansprechpartner zu diesem Thema. Zur besseren Orientierung solltet Ihr Euch diese Topo Map ausdrucken und mitnehmen.

Für die etwa 4 Kilometer lange Wanderung benötigt man eine knappe Stunde. Aufgrund der nicht immer einfach zu befahrenden Dirt Road (HITRR) kommen noch einmal etwa 1.5 Stunden hinzu.

Die beste Zeit, um den Broken Bow Arch effektvoll in Szene zu setzen, bietet sich ab den frühen Nachmittagsstunden. Dann beleuchtet die Sonne ihn direkt von vorn. Wer morgens hier ist, kann auch von hinten, durch den Felsbogen fotografieren. An diesem Motiv haben sich schon viele versucht. Aber niemand hat ihn so kunstvoll abgelichtet, wie der Schwarzweiß-Guru Bruce Barnbaum. Ich war entschieden zu spät vorort, wie man am letzten Foto unschwer erkennen kann. Allerdings kommen durch das indirekte Licht die Rottöne des Sandsteins besonders schön zur Geltung. Doch nicht nur der Arch gibt ein lohnendes Motiv ab. Auch im Canyon selbst findet man viele interessante Objekte. Ein Stativ ist auf diesem Trip übrigens nicht notwendig, denn Licht gibt es hier wirklich genug.

Fazit

Die Szenerie auf diesem Trail ähnelt etwas den Touren durch den Coyote Gulch oder den Neon Canyon. Allerdings ist die Schlucht hier breiter und die Wände meist niedriger. Das Besondere dieser Canyons kommt speziell im Frühjahr und Sommer zum Tragen, wenn das satte Grün der Bäume und Strächer mit dem rotbraunen Sandstein harmoniert. Der Herbst mit seiner Laubfärbung ist natürlich die Krönung des Ganzen. Während der Wintermonate ist dieser Trip nicht halb so attraktiv, da dann ein wichtiger Farbtupfer fehlt. Im Gegensatz zu vielen anderen Touren ist diese hier nicht sonderlich anstrengend und eignet sich daher selbst für die wärmeren Monate. Wer in der Region unterwegs ist und noch einen halben Tag Luft hat, sollte sich diesen Kurztrip unbedingt vormerken! Am besten verbringt man gleich den kompletten Tag in diesem Teil des Grand Staircase. Denn zu entdecken gibt es hier wirklich genug! Wer die nötige Zeit hat, kann noch etwa drei Meilen im Canyon wandern, bis der Willow Creek in den Lake Powell mündet. Dort kann man dann ein wenig relaxen und in den Sommermonaten sogar noch ein erfrischendes Bad nehmen, bevor es wieder auf den (staubigen) Rückweg geht.