Headline Wahweap Hoodoos
Famous Wahweap Hoodoos
Kurz nach Sonnenaufgang...

Um kaum ein anderes Gebiet im Westen wurde in letzter Zeit ein derartiges Geheimnis gemacht, wie um die Wahweap Hoodoos im Süden des Grand Staircase Escalante NM. Alle "Großen" der Landschaftsfotografie haben mindestens ein Bild von hier in ihrem Portfolio. Scheinbar ist dabei auch ein Kampf um den klangvollsten Namen entbrannt, denn sie überschlagen sich regelrecht in ihren Wortschöpfungen. Auf den Webseiten von Fatali & Co. könnt Ihr Euch selbst davon überzeugen. Leider ist es in diesen Kreisen aber nicht üblich, Hinweise über den Ort zu veröffentlichen. Umso erstaunter war ich, als mir die Bücher von Laurent Martres Photographing the Southwest in die Hände fielen. Hier fand ich das erste Mal konkrete Hinweise und eine grobe Wegbeschreibung. Im Nachhinein betrachtet, wären die Informationen völlig ausreichend gewesen, um diesen Ort zu finden! Doch der Reihe nach...

Wie alles begann...

Die ersten Fotos der Wahweap Hoodoos fand ich in der 2002er Ausgabe des Lake Powell Magazin. Sie stammten von Jackson Bridges, einem einheimischen Fotograf und Naturführer. Eines zeigte den markantesten Hoodoo der nördlichen Gruppe. Dieses Bild lies mich einfach nicht mehr los. Schnell war eine Mail mit der Bitte um eine Wegbeschreibung verfasst. In seiner Antwort teilte er mir mit, dass er Touren in das Gebiet veranstalte und ich ihn für den ganzen Tag buchen könne. Er könne mir außerdem noch viele wertvolle Tipps geben. Allerdings sollten wir 500 Dollar (4 Personen) für dieses Vergnügen berappen. Soviel war uns die Location dann doch nicht wert. Und auch andere Personen konnten oder wollten sich nicht an den Weg erinnern. So blieb uns also nichts weiter übrig, als selbst auf die Suche zu gehen. Besagten Mr. Bridges trafen wir später übrigens wieder...

Hoodoos im Wahweap Wash
...ein Gewitter zieht heran!

Die Suche

In Page angekommen, machten wir uns sofort an die "Arbeit". Der erste Anlaufpunkt sollte das Visitor Center des BLM in Big Water sein. Wir waren die einzigen Besucher dort und so konnte sich der Ranger ausführlich Zeit nehmen. Ich fragte ihn nach den weißen Hoodoos, denn den offiziellen Namen kannte ich damals noch nicht. Er verschwand kurz nach hinten und kam mit einer Mappe voller Fotos zurück. Ich erkannte sie sofort wieder, es waren die Gesuchten. Er nannte sie die Wahweap Hoodoos. So stand es auch auf der Wegbeschreibung die ich von ihm bekam. Auf meine Bitte kopierte er mir die Topo Map, die noch zusätzliche Informationen über den genauen Standort der Hoodoos und zum Parken enthielt. Aus dem Buch von Laurent wusste ich, dass es 2 Wege zu den Hoodoos gibt. Darauf angesprochen, erklärte er uns, dass die nördliche Zufahrt nicht möglich wäre. Der Weg sei schon vor einiger Zeit vom BLM für Autos gesperrt worden. Wenn wir kein Ticket riskieren wollen (so seine Worte!), dürften wir nur die mit einem längeren Fußmarsch verbundene Südroute nehmen (leider).

So ausgestattet, machten wir uns erwartungsvoll auf den Weg. Die Ungewissheit war nun gewichen und ein Gefühl der Erleichterung machte sich breit. Wir waren uns sicher, die Hoodoos nun zu finden. Unklar war praktisch nur die Zeit, die wir dafür benötigen würden. Um für den nächsten Morgen gerüstet zu sein, wollten wir die Strecke schon mal vorab grob erkunden. Wir fuhren also soweit es erlaubt war, bis zum Zaun, der quer über den Wahweap Creek gespannt war. Von dort ging es dann zu Fuß, die etwa 4 Meilen bis zur nördlichsten Gruppe, weiter. Froh sie jetzt wirklich gefunden zu haben, begaben wir uns wieder auf den Rückweg. Denn das eigentliche Photo-shooting sollte erst am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang stattfinden. Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen!

Die Tour

Nach einer viel zu kurzen Nacht wurden wir gegen 4 Uhr morgens geweckt. Bereits 30 Minuten später saßen wir im Auto, es konnte losgehen. Der Highway war wie leergefegt. So erreichten wir früher als erwartet den Ort, wo wir unser Auto abstellten. Wir starteten genau an der Stelle, wo der Zaun über den Wahweap Creek gespannt war, knipsten die Taschenlampen an und marschierten los. Es war nicht einfach, sich in dieser Dunkelheit zurecht zu finden. Speziell die vielen Flussüberquerungen gestalteten sich ziemlich schwierig. Es fing schon leicht an zu dämmern, als wir nach etwa 1.5 Stunden erleichtert unser Ziel erreichten. Jetzt mussten wir nur noch die Stative aufbauen und auf den Sonnenaufgang warten. Wir hatten allerdings noch jede Menge Zeit. So haben wir erstmal mit einem Bier auf den besonderen Augenblick angestoßen. Die Fotos der Wahweap Hoodoos die man bisher im Netz findet, entstanden scheinbar alle von der gleichen Position. Und tatsächlich, aus diesem Winkel sahen die "Biester" am schönsten aus. Als wir noch ungeduldig auf die ersten Strahlen der Sonne warteten, tauchen plötzlich 2 Männer auf. Wie sich später herausstellte, war einer der beiden Jackson Bridges, mit dem ich schon einmal im E-Mail Kontakt war. Einfach unglaublich! Er hat uns einige interessante Dinge über diese Gegend erzählt. Doch selbst er, der schon viele Jahre Touren in diesem Gebiet unternimmt, entdeckt immer wieder Neues. So konnten auch wir von seinem Wissen profitieren und das sogar völlig kostenlos. Leider war das Wetter an diesem Morgen nicht ganz optimal. Immer wieder zogen dunkle Wolken vor die Sonne und behinderten uns beim Fotografieren. Allerdings entstanden durch diese Gewitterstimmung einige ganz interessante Aufnahmen wie ich meine.

Wahweap Hoodoo
Wahweap Hoodoos
Ganz in Weiß
Wahweap Hoodoos

Wir hatten es dann auch verdammt eilig wieder trockenen Fußes zurück zu kommen. So fielen die Shootings an den beiden südlicheren Hoodoo Gruppen auch deutlich kürzer aus. Die mittlere der drei Gruppen ist mit Abstand die Größte. Allerdings sind die Türme lange nicht so spektakulär wie ihre nördlichsten Schwestern. Sie lassen sich wenn überhaupt, dann auch nur vormittags ordentlich ablichten. Den Rest des Tages liegen sie im Schatten hoher Felswände.

Die südlichste der drei Gruppen fällt noch deutlicher gegenüber den beiden anderen ab. Schönere Hoodoos findet man u.a. im White Valley, am Stud Horse Point und in den Rimrocks. Wer plant, die Fotos zum Sonnenaufgang zu schießen, sollte unbedingt mit der nördlichsten Gruppe beginnen. Hier entstehen sicherlich die Spektakulärsten, ca. 30 Minuten nach Sonnenaufgang schieben sich die ersten Strahlen ganz sanft über die gegenüber liegende Felswand. Das erste Licht trifft die Hoodoos direkt von vorn, die dann sofort in goldenem Glanz erstrahlen. Einfach grandios! Allerdings muss man für dieses Vergnügen mindestens 2 Stunden vor Sonnenaufgang aufstehen. Es hat halt alles seinen Preis...

Vielleicht habt Ihr Euch schon über die unterschiedlichen Farben des Himmels auf meinen Fotos gewundert (einmal klar, dann wieder voller dunkler Wolken)? Die Ursache ist recht simpel. Die Fotos entstanden Anfang April während meiner ersten Tour in das Gebiet und Ende Mai 2003 während der Zweiten. Beim letzten Trip war dann endlich auch das Wetter besser und wir konnten das Entgangene nachholen.

Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos

Die Wegbeschreibung

Und jetzt folgt das, worauf wahrscheinlich die Meisten von Euch gewartet haben, die W E G B E S C H R E I B U N G !
Doch vorher noch ein paar Worte in eigener Sache. Seit einigen Wochen, spätestens aber mit der Ankündigung auf meiner Homepage diese zu veröffentlichen, gibt es eine kontroverse Diskussion zwischen Gegnern und Befürwortern der Veröffentlichung. Einige befürchten eine Zerstörung der empfindlichen Natur durch einsetzenden Massentourismus. Meiner Meinung nach wird das nicht eintreten! Denn aufgrund der Abgeschiedenheit und des nicht ganz leichten Anmarsches, werden die Wahweap Hoodoos auch weiterhin nur wenige besuchen. Um die Diskussion über dieses Thema ein für alle mal zu beenden, werde ich deshalb nur die Information veröffentlichen, die jeder auch beim Besuch des BLM Visitor Centers bekommen kann. Wem dies nicht reicht, kann gern bei den Rangern in Big Water oder an der Paria Contact Station vorbei schauen und nach weiteren Details fragen. Dort kann man auch die für die Tour nötigen Topo Maps (Glen Canyon City und Nipple Butte) käuflich erwerben. Übrigens, ist die Anmietung eines 4WD, nur um sich bei diesem Trip einige Meilen zu ersparen, rausgeworfenes Geld. Es sei denn, man möchte sich die in dieser Gegend noch reichlich vorhandenen weiteren Highlights genauer anschauen.

Hoodoos
The First Light

Wahweap Hoodoos

7.5 Minute Topo Quad Maps: Glen Canyon City, Nipple Butte

If you have further questions please talk to the rangers at the BLM Visitor Center in Big Water:

100 Upper Revolution Way
Big Water, UT, 84741
435-675-3200

or visit their web site: http://www.blm.gov/ut/st/en/fo/grand_staircase-escalante.html