De-Na-Zin Wilderness
Typische Badlands Szenerie

Allgemeines

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Bisti Badlands befinden sich die De-Na-Zin Wilderness, ein rauer aber reizvoller Landstrich. Seine ganze Faszination offenbart sich jedoch erst auf den zweiten Blick. Dieses Gebiet ist gekennzeichnet durch farbige Badlands und merkwürdige, meist pilzähnliche, Sandsteintürme und -spitzen. Der Boden und die Hügel bestehen fast ausschließlich aus Lehm und Sand, einem Material welches man recht häufig im Südwesten antrifft. Verantwortlich für die ständig wechselnden Farben der einzelnen Schichten sind verschiedenste Mineralien und deren Konzentration. Diese Region ist regelrecht durchfurcht von Washes und schmalen Seitentälern, die durch kurze aber intensive Niederschläge entstanden. Meist ist der Boden jedoch staubtrocken und aufgrund massiver Sonneneinstrahlung hart wie Stein. Nach schweren Regengüssen verwandelt sich die Region binnen kurzer Zeit in eine "schlüpfrige" Rutschbahn. Nicht selten versinkt man dann bis zu den Knöcheln im Schlamm. Das ganze Jahr fallen aber nur sehr wenige Niederschläge. Das Meiste davon in den Monaten Juli bis September. So ist dieser Zeitraum nicht nur aufgrund der unerträglichen Temperaturen zum Wandern absolut ungeeignet. Wer dann unterwegs ist, wird die Tour mit Sicherheit nicht genießen können. Trotz extremer klimatischer Bedingungen gedeiht hier eine Vielzahl unterschiedlichster Pflanzenarten, kein Vergleich zu den kargen Bisti's. In den geschützten Tälern wachsen Salbeisträucher, einige Gräser, verschiedene Yucca Arten und natürlich Kakteen. Diese pflanzliche Vielfalt bildet auch die Grundlage für einen recht üppigen Tierbestand. Hauptsächlich findet man hier Reptilien, Hasen und jede Menge Vögel.

Die De-Na-Zin Wilderness Area, so die offizielle Bezeichnung, hat eine Größe von etwa 9400 Hektar und wurde 1984 unter Schutz gestellt. Seither gilt auch hier das Gesetz des Wilderness Act, welches 1964 vom amerikanischen Kongress verabschiedet wurde und eine kommerzielle Nutzung solcher Regionen ausdrücklich verbietet. Primäres Ziel dabei ist es, den ursprünglichen Charakter der Landschaft dort zu bewahren. Alles andere wird dem untergeordnet, erst recht der Straßenbau! Und so wird auch weiterhin jeder Besucher nur über Gravel- bzw. Dirt Roads dahin gelangen. Doch das ist allemal besser, als eine breite Schneise durch das Gebiet zu ziehen und damit noch ein Stück Natur unwiderbringlich zu zerstören.

Hoodoo
Auch hier wieder Hoodoos
Petrified Wood - De-Na-Zin
Versteinertes Holz
De-Na-Zin Wilderness
Skurriles aus Stein: Ein Sombrero

Geschichte

Die De-Na-Zin Wilderness sind vor etwa 60 Millionen Jahren entstanden. Dieser Landstrich ist besonders reich an Bodenschätzen, vor allem aber an fossilen Brennstoffen. Das wird bereits auf der Fahrt deutlich, denn links und rechts der Straße befinden sich dort unzählige Ölpumpen. So trifft man während der Wanderung fast zwangsläufig auf diese stummen Zeugen der Frühzeit. Versteinertes Holz liegt hier überall verstreut auf dem Boden. Selbst größere Stücke von einigen Metern Länge sind darunter. Aber auch fossile Knochen (von Dinosauriern?!) und Pflanzen sind dort zu bewundern. Die letzte Eiszeit brachte diese Schätze vor etwa 6000 Jahren zum Vorschein. Sie schuf auch die vielen sanften Hügel der Region und verpasste dieser Landschaft ihren einzigartigen Charakter.

Anfahrt

Die De-Na-Zin Wilderness befinden sich im Nordwesten von New Mexico auf etwa 1900 Meter Höhe, ungefähr 40 Meilen südlich von Farmington, zwischen den Highways 371 und 550 gelegen. Im Gegensatz zu den Bisti Badlands ist diese Region in praktisch jeder vernünftigen Straßenkarte vermerkt.

Hoodoo
Der Valley Guard
De-Na-Zin Wilderness
Hinweisschild am Abzweig zum Parkplatz

Vom Highway 371 kommend biegt man zwischen Milepost 62 und 63 auf die County Road 7500 ab. An dieser Kreuzung befinden sich zwei Schilder. Ein altes mit der Aufschrift "De-Na-Zin 14 miles" und ein anderes mit der Straßennummer. Durch diese Orientierungshilfe ist der Abzweig praktisch nicht zu verfehlen. Die hier beginnende Dirt Road verbindet die beiden oben genannten Highways miteinander. So wäre es auch problemlos möglich, über die 550 hierher zu gelangen. Die Piste selbst ist in recht gutem Zustand, relativ breit und meist sehr eben. Bei Trockenheit ist der Weg auch mit einem Wohnmobil befahrbar. Dieser Umstand ändert sich bei Nässe jedoch schlagartig. Die aufgeweichte und teils verschlammte Piste ist dann auch für normale PKW's kaum noch befahrbar. Wer ganz sicher gehen will, sollte lieber gleich zu einem 4WD greifen. Die Fahrt auf dieser Dirt Road ist nicht sonderlich spannend. Von daher ist es geschickter, sich mehr auf das Tachometer zu konzentrieren, denn nach etwa 14 Meilen muss links abgebogen werden. Dieser Abzweig ist äußerst unscheinbar und deshalb recht leicht zu übersehen. Unglücklicherweise wurde das Hinweisschild (siehe Bild unten) auch noch parallel zum Weg aufgestellt. So ist man schnell daran vorbei gefahren. Doch diesen Fehler bemerkt man sehr bald. In dem Fall heißt's wenden und jetzt etwas genauer aufpassen. Der Parkplatz befindet sich nur wenige Meter hinter diesem Abzweig. Vom Trailhead Register führt ein alter Jeep Trail bis an den Rand eines Seitentales. Von dort oben hat man einen herrlichen Überblick auf die endlosen Hügelketten der De-Na-Zin Wilderness. Das Abenteuer beginnt bereits nach dem Abstieg, denn markierte Wege oder sogar Hinweisschilder sucht man hier vergebens. Für welche Richtung man sich dann entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Aus persönlicher Erfahrung würde ich die Wanderung nur mit einem GPS antreten und vor Tourstart erst einmal die Koordinaten des Parkplatzes aufnehmen. Sonst könnte es wirklich schwierig werden, den Weg zurück zu finden. Wer kein solches Gerät besitzt, sollte sich im Interesse der eigenen Sicherheit nur auf die Erkundung der näheren Umgebung beschränken. Denn mit fremder Hilfe ist hier nicht zu rechnen! Ein Blick ins Trailhead Register verrät, dass im Durchschnitt nur etwa 1-2 Wanderer pro Woche dieses Gebiet betreten.

Fazit

Wer meine anderen Berichte gelesen hat, wird bemerkt haben, dass es hier weniger euphorisch zur Sache geht. Das liegt zweifellos daran, dass ich vorher schon mehrfach in den Bisti Badlands unterwegs war und die haben die Meßlatte verdammt hoch gelegt! Die Landschaft ist zwar ähnlich, jedoch nicht so spektakulär (mein subjektiver Eindruck!). Mir fehlen hier einfach die vielen skurrilen Sandsteinfiguren und Hoodoos, die die Bisti's zu etwas Besonderem machen. Vielleicht hat auch schon ein gewisser "Sättigungseffekt" eingesetzt, keine Ahnung. Jedenfalls lebt die Region hauptsächlich von seinen farbigen Badlands. Und von denen gibt es eine Menge im Südwesten. Für Fans dieser (Mond-) Landschaft(en) sind die De-Na-Zin Wilderness aber sicherlich empfehlenswert. Fairerweise muss ich noch erwähnen, dass dieses Gebiet erheblich größer ist, als die Bisti's und ich nur einen sehr kleinen Teil davon gesehen habe. Möglicherweise gibt es hier ja Regionen, die die Bisti's geradezu alt aussehen lässt und ich liege völlig verkehrt mit meiner Einschätzung. Doch wer weiß das schon!?

Übrigens kann man diese Location hier gänzlich kostenlos erleben, denn es wird kein Eintritt verlangt. Vielleicht erleichtert das einigen von Euch die Entscheidung. Abschließend sei noch bemerkt, dass man hier überall frei campen darf. Das Anzünden eines Lagerfeuers ist dagegen nicht gestattet.