The Wave, Coyote Buttes
Die imposante steinerne Welle

Nachdem die erste Fassung dieses Artikels nun schon 3 Jahre online war, wurde es höchste Zeit für eine umfangreiche Runderneuerung. Für mich war das damals eine Premiere, die erste Wanderung "off the beaten Track". In der Zwischenzeit sind viele solcher Trips hinzugekommen. Allein in dieser Gegend, war ich sicher schon ein dutzend Mal unterwegs. Auf all diesen Touren, habe ich die Region intensiv erforscht und so einen guten Überblick gewonnen. Während es früher kaum verwertbare Informationen über die Coyote Buttes North gab, so hat sich die Situation heute grundlegend geändert. The Wave ist nun in aller Munde und unter Südwestreisenden längst kein Geheimtipp mehr. Wer das nicht glaubt, muss nur an der morgendlichen Verlosung teilnehmen. Dort tummeln sich in der Hauptreisezeit manchmal bis zu 200 Personen, die auf eines der wenigen Permits hoffen. Selbst das BLM hat nun seine Informationspolitik angepasst. Während man früher dort kaum etwas herausgab und nur auf Nachfrage den ein oder anderen Hinweis bekam, erhält nun jeder Permitbesitzer exzellentes Material inklusive bebilderter Wegbeschreibung, Topo Map und GPS Daten. Besser und umfangreicher kann das kein privater Webmaster tun. Aus diesem Grund habe ich meine alte Wegbeschreibung zur Wave entfernt. Stattdessen möchte ich Euch die Highlights der Region, in Form einer Tagestour, vorstellen. Denn viele machen den Fehler und konzentrieren sich ausschließlich auf die Wave und ihre nähere Umgebung. Dabei haben die Coyote Buttes erheblich mehr zu bieten! Die dazugehörige Karte mit GPS Wegpunkten findet Ihr unten auf der Seite.

Drei Dinge setzt dieser Trip allerdings zwingend voraus. Zum ersten müsst Ihr im Besitz eines gültigen Permits sein, dann solltet Ihr die Wave bereits erreicht haben und es sollte nicht zu heiß sein. Sind all diese Bedingungen erfüllt, steht einem erlebnisreichen Tag hoffentlich nichts mehr im Wege...

Allgemeines zum Permit

Beginnen möchte ich mit dem Prozedere der Permitbeschaffung. Um diese einzigartige Landschaft vor einem Ansturm der Touristen zu bewahren, wird der Zutritt streng reguliert. Nur 20 Personen pro Tag ist der Zugang zu den Coyote Buttes North gestattet. Der Ansturm ist erwartungsgemäß riesig und die Chancen eines zu ergattern schwinden mit dem wachsenden Bekanntheitsgrad der Region. Wer leer ausgeht, sollte keinesfalls versuchen die Wave illegal zu besuchen! Denn die Ranger patrollieren fast täglich in dem Gebiet und verhängen saftige Strafen, die ganz sicher eine großes Loch in die Urlaubskasse reißen!
Übrigens ist der Preis von 7 Dollar für ein Permit immer noch sagenhaft günstig. Da ist der Besuch in einem Fastfood Restaurant meist teurer...

Coyote Buttes North, Paria Plateau
Wassergefüllter Pool unterhalb des Top Rock
The Wave - West Wing, Arizona
Der Westeingang der Wave im indirekten Licht

Variante 1: Die vor Ort Lotterie

Dieses "Event" findet pünktlich 9 Uhr im Grand Staircase-Escalante National Monument Visitor Center in Kanab statt. Hier werden täglich 10 so genannte Walk-in Permits verlost. Alle Genehmigungen, die an solch einem Morgen ausgestellt werden, sind erst am nächsten Tag gültig. Zu beachten ist, dass die Verlosung in Utah stattfindet. Hier gilt anders als in Arizona die Sommerzeit (Mountain Daylight Time). Wer innerhalb dieses Zeitraums aus Page anreist, sollte das unbedingt im Hinterkopf haben! Wie hoch die Chancen sind, eines der wenigen Permits zu ergattern, lässt sich nicht pauschal beantworten. Entscheidend hierfür sind neben der Jahreszeit vor allem die Wetteraussichten. Die Frühjahrs- und Herbstwochenenden sind sicherlich der absolute "Supergau". Denn dann reihen sich zusätzlich noch viele amerikanische Tagestouristen und Einheimische aus der näheren Umgebung in die Schlange der Permitsuchenden ein. Aufgrund der ständig steigenden Anzahl von Publikationen über dieses Naturwunder, ist leider davon auszugehen, dass die Chancen auf ein Wave Permit immer geringer werden. Der Teilnehmerrekord lag 2013 bereits bei 226 Personen! Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Permits kurzfristig zurückgegeben werden (haben wir auch schon getan). Mit etwas Glück kann man dann selbst am Nachmittag noch eines für die North Coyote Buttes ergattern. Eine Nachfrage könnte durchaus lohnen...

Variante 2: Die online Lotterie

Das online basierte Buchungssystem wurde zum 1. Mai 2007 erneut modifiziert, da es dem gewaltigen Ansturm nicht mehr gewachsen war. Teilweise versuchten mehr als 2.000 Personen gleichzeitig ein Permit zu ergattern, was den Server zum Erliegen brachte. Deshalb gibt es nun eine Lotterie nach dem bewährten Subway Schema. Um seinen Wunschtermin zu platzieren, hat man jetzt einen ganzen Monat Zeit. Die Daten sind 4 Monate im Voraus in das entsprechende Online-Formular einzutragen. Wer z.B. eine Berechtigung für den September möchte, muss den Antrag zwischen dem 01. und 31. Mai ausgefüllt haben. Der Computer entscheidet später über Sieger und Verlierer. Es ist nun außerdem möglich 3 verschiedene Termine anzugeben. Zugelost wird aber höchstens einer. Die maximale Gruppengröße beträgt auch weiterhin 6 Personen. Um an der Verlosung teilzunehmen, ist eine Gebühr von 5 Dollar zu entrichten. Wer bei der Lotterie leer ausgeht, bekommt dieses Geld nicht wieder zurück. Alle Gewinner erhalten zusätzlich zu ihren Permits noch die notwendigen Infos in Papierform, damit die Tour durch die Coyote Buttes zum unvergesslichen Erlebnis wird und jeder die Wave auch findet. Bezüglich ihrer Informationspolitik kann man dem BLM nun nichts mehr vorwerfen. Die haben ihre Hausaufgaben jetzt endlich gemacht.

Während ich den Teil über die Permitvergabe bewußt kurz gehalten habe, hat Isa all diese Informationen verständlich aufbereitet und präsentiert sie unter How to obtain a Wave Permit auf ihrer Webseite. Neben dem allgemeinen Teil findet man dort auch jede nützlicher Menge Tipps, die ständig auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

Coyote Buttes North, Brain Rocks
Brain Rocks oberhalb der Wave
Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness
Sandsteinwand im Glanz der untergehenden Sonne

Bei der Permitvergabe entscheidet jeder selbst über seinen Startpunkt. Zur Wahl stehen der Wire Pass Trailhead oder aber The Notch. Ich habe beide getestet. Für The Notch spricht meiner Meinung nach überhaupt nichts. Das Gelände ist wesentlich anspruchsvoller, die Navigation relativ schwierig. Der Weg ist nur bis in die Nähe der großen Felsbarriere eindeutig. Darin den Durchgang zu lokalisieren ist ungleich schwerer. Außerdem gibt es auf der Wanderung kaum landschaftliche Highlights. Diese Alternative bietet sich höchstens "Wiederholungstätern" an. Die können sich später aber auf einen traumhaften Blick in Richtung Sand Cove und Top Rock Plateau freuen. Ob der dann für all die Schwierigkeiten entschädigt, muss jeder selbst entscheiden. Wer diese Alternative trotzdem versuchen möchte, findet alles Notwendige dazu auf Isa's Seite unter: The Notch Trailhead.

Coyote Buttes Topo Map

Bevor ich nun mit der Tour durch die Coyote Buttes North beginne, noch einige Anmerkungen zum Wetter. Von Juni bis September könnt Ihr den Trip, so wie ich ihn plane, vergessen! Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad, ist diese anspruchsvolle Wanderung, mit seinen knapp 20 Kilometern Länge und dem ständigen auf und ab, absolut illusorisch. Ihr werdet wohl bis zur Wave kommen, aber nicht viel weiter. Speziell in dieser Zeit herrschen in der Region häufig Sandstürme, die nicht nur Eurer Fotoausrüstung schwer zusetzen. Allerdings zeigen sich dann immer wieder recht fotogene "Schäfchenwolken", die Eure Fotos extrem aufwerten (können).

Coyote Buttes North Bericht - Seite 2