Lower Cathedral Valley
Blick ins Lower Valley
South Desert Valley Overlook
Extreme Weite am
South Desert Valley Overlook

Um die Schönheit des Cathedral Valley zu entdecken, muss man ausnahmsweise einmal nicht wandern. Hier fährt man ganz bequem einfach von Viewpoint zu Viewpoint und verlässt den Wagen praktisch nur zum Fotografieren. Die wenigen kurzen Hikes zu den Overlooks sind kaum der Rede wert. Wir haben diesen Trip so ziemlich am Ende unseres Urlaubs unternommen. Auch wenn's niemand ausgesprochen hat, so war das eine willkommene Gelegenheit für alle, um den müden Beinen mal etwas Ruhe zu gönnen und ein wenig zu relaxen. Ein völlig neues Gefühl während dieser Zeit...

Wissenswertes

Das Cathedral Valley liegt recht abgeschieden im äußersten Norden des Capitol Reef National Park und ist nur über Dirt Roads erreichbar. Aufgrund der langen Anreise und ständig wechselnder Straßenbedingungen, trifft man hier selbst in der Urlaubssaison kaum einen Touristen. Seinen besonderen Reiz machen die unzähligen Sandsteinmonolithen, -spitzen und -wände aus, die so ziemlich einmalig sind und extrem fotogen wirken. Einige von ihnen erinnern entfernt an das Monument Valley. Sie bekamen solch klangvolle Namen wie Temple of the Moon oder Temple of the Sun. Viele dieser schroffen Felsen wachsen nahezu senkrecht, auf mehr als 100 Meter, aus der sandigen Ebene empor.

Verantwortlich für deren Entstehung war die Erosion, welche die Monolithen aus dem weichen, rötlichen Entrada Sandstone regelrecht heraus geschnitzt hat. Die härteren Schichten des roten Wingate Sandstone und des weißen Navajo Sandstone formten die schroffen Klippen, während die weicheren der sogenannten Chinle Formation kleine Hügel entstehen ließ. Gips ist das Material, aus dem der Glass Mountain und das Gypsum Sinkhole bestehen. Diese grauen halbdurchsichtigen Steine sehen aus wie Glas, das mal geputzt werden müsste. Die schwarzen Brocken, die man häufig entlang des Fremont Rivers und in Teilen des Lower Valleys findet, sind vulkanischen Ursprungs. Sie stammen von einem Lavastrom, der vor etwa 20-30 Millionen Jahren durch die Thousand Lake Mountains floss. Die Gletscher der Eiszeit beförderten diese hinab ins Tal, wo sie noch heute sichtbar sind.

Allgemeine Tipps

Durch das Cathedral Valley führt ein etwa 57 Meilen langer Rundkurs. Dessen Zufahrten zweigen in nordwestlicher Richtung, etwas versetzt vom Highway 24, ab. Der Rundkurs selbst ist eine Dirt Road, der nur mit einem 4WD durchgängig befahrbar ist! Entscheidend ist hier weniger der Allradantrieb, als vielmehr eine hohe Bodenfreiheit. Bei Regen oder Nässe wird ein Fahren selbst mit solch einem Wagen unmöglich. Das Lower Valley lässt sich wahrscheinlich auch mit einem normalen PKW befahren. Allerdings nur bei absoluter Trockenheit und nur über die Caineville Wash Road, der nördlichen Zufahrt! Für diese Leute ist der komplette Rundkurs absolut tabu! Der Grund dafür folgt weiter unten.

Vor Tourantritt heißt es, sich erst einmal über das Wetter und den Zustand der off-road Pisten zu erkundigen. Die Ranger im Visitor Center halten alle notwenigen Infos dazu parat. Dort kann auch die Broschüre "Self guided Auto Tour of Cathedral Valley" käuflich erwerben werden. Darin findet man jede Menge nützlicher Infos zur Strecke und allen sehenswerten Punkten. Allerdings deckt dieses Material nur die Hauptroute, nicht aber die vielen Nebenpisten, ab. Wer diese Wege befahren möchte, braucht dafür die entsprechenden Topomaps!

Walls of Jericho
Vorn links: Walls of Jericho
Lower Cathedral Valley
Das Lower Valley, eingerahmt in rotbraune Canyonwände

Alle, die den kompletten Rundkurs absolvieren wollen, sollten möglichst über die südliche Zufahrt von River Ford aus starten. Knapp 14 Meilen östlich des Visitor Centers zweigt dort die Hartnet Road vom Highway 24 ab. An dieser Kreuzung befindet sich auch ein Wegweiser. Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Er ist nur von einer Seite lesbar! Alle die aus Richtung Caineville anreisen, sollten hier besonders aufpassen. Denn an dem kleinen unscheinbaren "Ding" ist man schnell vorbei gefahren! Nach nur wenigen Fahrtminuten, steht man vor dem Fremont River, der an dieser Stelle durchquert werden muss. Das funktioniert jedoch nur mit einem 4WD zuverlässig. Alle anderen sollten tunlichst die Finger davon lassen! Der Boden des Flussbetts ist aufgrund vieler Steine recht griffig, das Wasser meist (!) nur etwa 40cm tief. Vor dieser Durchfahrt sind mindestens zwei Dinge zu checken: Zum einen die Temperatur der Bremsscheiben, die durch das kalte Wasser leicht reißen könnten, zum anderen die Wassertiefe. Zu Sicherheit sollte noch den Allradantrieb zugeschaltet werden. Bei Hochwasser oder nach heftigen Regenfällen ist das Tor vor dem Fluss (normalerweise!) verschlossen. Denn dann wird eine Durchquerung selbst mit einem High Clearance Vehicle unmöglich. Wer bei diesen Bedingungen hier das Cathedral Valley verlassen wollte, hat dann Pech gehabt und muss den gleichen (57 Meilen langen!) Weg wieder zurück. Daher mein Tipp, die Tour hier zu starten. Denn so erspart man sich möglicherweise eine böse Überraschung!

Fremont River
Beim Check der Wassertiefe...

Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch einige Worte über die sogenannte Abkürzung an der Hartnet Junction verlieren, die (angeblich?!) auf den Highway 72 nördlich von Fremont führen soll. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, da wir auf Grund eines Schneefeldes vorher umkehren mussten! Auf dieser Piste jagt ein Lowlight das andere. Eine Beschilderung gibt's nur dort, wo die Richtung sowieso schon klar ist. An Stellen, wo man sie hätte brauchen können, gibt es jedoch keine, bzw. keine eindeutige! Teile des Weges sind in schlechtem Zustand und übersät mit großen und kleinen Steinen. Bis weit hinein ins Frühjahr ist der Weg aufgrund von Schneefeldern und tiefem Morast unpassierbar. Es gibt zwar auch ein Gate, welches bei diesen Bedingungen geschlossen sein sollte, verlassen würde ich mich jedoch nicht darauf. Bei uns war es jedenfalls offen, obwohl die Piste definitiv unpassierbar war! So durften wir diesen Sch...weg wieder zurück und bei völliger Dunkelheit durch das Valley bis nach Torrey. Dort erwartete uns der nächste Tiefschlag, da das öffentliche Leben in dieser Region scheinbar ab 21 Uhr gänzlich zum Erliegen kommt. Dann sind nämlich alle Tankstellen, Restaurants und Supermärkte geschlossen. Wer nichts zu essen hat, sollte sich also beeilen! Dank einer wirklich netten Frau an der Rezeption des Days Inn in Torrey hat's aber doch noch geklappt! Da war sie wieder, die typisch amerikanische Hilfsbereitschaft (der kleinen Leute). Nun schon zum zweiten Mal!

Auf der nächsten Seite erfahrt Ihr mehr über die Tour.

Cathedral Valley Tour - Seite 2