Trona Pinnacles, Mojave Desert
Ein kleines "Monument Valley"
Trona Pinnacles
Hunderte Felstürme mitten in der Wüste

Allgemeines

Wer die Strecke zwischen Sequoia National Park und Death Valley auf dem kürzesten Wege überbrücken möchte, dem bieten sich landschaftlich gesehen nur wenige Höhepunkte. Doch auch hier gibt es einige kleine, aber feine, Ausnahmen. Entscheidet man sich für die Route über Ridgecrest, entgeht man dem Einerlei wenigstens für einige Stunden. Hier befindet sich mitten in der Mojave Wüste eine geologische Kuriosität, die zudem noch besonders fotogen wirkt. Die Trona Pinnacles liegen zwischen Ridgecrest und Trona, in unmittelbarer Nähe des Highway 178 und sind praktisch ohne großen Aufwand zu erreichen. Hier erheben sich auf einer Fläche von etwa 1 km2 über 500 Kalksteinsäulen aus der Ebene. Die mächtigsten erreichen eine Höhe von mehr als 40 Meter und sind damit selbst aus größerer Entfernung noch deutlich sichtbar. Diese riffähnlichen Monolithen entstanden vor etwa 10.000 bis 100.000 Jahren allein durch Kalkablagerungen auf dem Grund des Searles Lake, der mit 200 Metern Tiefe zu Spitzenzeiten auch große Teile des Death Valley und des Panamint Valley überflutete. Den Namen Searles Lake Basin trägt diese Ebene noch heute, allerdings mit dem Zusatz Dry, denn einen See gibt es hier schon lange nicht mehr.

Um diese einzigartige Region auch für zukünftige Generationen zu bewahren, wurden die Trona Pinnacles im Jahre 1968 unter Schutz gestellt. Seitdem werden sie vom BLM (Bureau of Land Management) in Ridgecrest verwaltet und tragen den Namen Trona Pinnacles National Landmark.

Auf den Besucher hinterlassen solche Wüstenregionen meist einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits besticht die spröde Schönheit dieser Landschaft, andererseits ist ihr Charakter aber absolut lebensfeindlich. Die Pflanzenwelt hier ist an die extremen klimatischen Bedingungen angepasst, sieht aber trotzdem mehr tot als lebendig aus. Auf den Felsen selbst wächst rein gar nichts. Das harte Gestein lässt dort kaum Leben zu. Erst in einiger Entfernung zeigen sich dürre Pflänzlein, auf dem meist knochentrockenen Wüstenboden. Man fühlt sich hier wie auf einem anderen, unbewohnten Planeten. Und so wundert es nicht, dass selbst die Traumfabrik Hollywood auf diesen Flecken aufmerksam wurde und dort eine Reihe von Sciences Fiction Movies drehte, u.a. Planet der Affen (Planet of the Apes) oder Lost in Space. Selbst einige Szenen von Star Trek entstanden vor dieser beeindruckenden Kulisse. Einige behaupten sogar, die NASA hätte hier ihre Mondlandung geprobt?

Anfahrt

Die Trona Pinnacles befinden sich etwa 20 Meilen östlich von Ridgecrest, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Highway 178. Zwei Schilder (aus jeder Richtung eins) weisen etwa 1/4 Meile vor dem Abzweig darauf hin. Die dort beginnende Dirt Road (RM 143) führt nach ungefähr 5 Meilen ans Ziel. Der Weg ist meist in gutem Zustand und kann daher auch mit (fast) jedem PKW befahren werden. Bei Nässe sollte man allerdings davon absehen, denn selbst einen geländetauglichen SUV hält man bei diesen Bedingungen nicht mehr auf der Straße. Wer sicher gehen möchte, erkundigt sich am besten vor Tourantritt bei den Rangern des BLM in Ridgecrest (300 S. Richmond Road, Tel. 760-384-5400) nach den Bedingungen. Denn nicht selten wird die Zufahrt während der Wintermonate einfach gesperrt. Seit einiger Zeit sind die Kreuzungen gut ausgeschildert, so dass man sich praktisch nicht mehr verfahren kann.

Bereits nach kurzer Zeit schaut man auf die bizarre Felslandschaft mit seinen vielen Tuffsteinsäulen hinab. Denn speziell der nördliche und südliche Randbereich liegen etwas erhöht und bieten dadurch einen exzellenten Blick auf das gesamte Areal. Unten sorgt dann ein Gewirr von Dirt Roads dafür, dass der Wagen praktisch nur zum Fotografieren verlassen werden muss. Sicherlich nicht das Schlechteste, zumal die Temperaturen im Sommer hier häufig jenseits der 40 Grad (Celsius!) liegen. Zwischen den Felsen ist ein Verfahren praktisch ausgeschlossen. Denn alle Pisten führen irgendwann auf eine große Schleife zurück, die die Trona Pinnacles weiträumig umgibt. Besondere Vorsicht ist jedoch beim Durchqueren der Washes (engl. für Flussbett) geboten. Wer nur mit einem einfachen PKW unterwegs ist, sollte vor der Durchfahrt zuerst die Bedingungen checken. Problematisch für alle Fahrzeuge ist dagegen das harte, scharfkantige Geröll überall auf den Wegen, ein wahrer Reifenkiller. Es sei an dieser Stelle nochmals darauf verwiesen, dass abseits befestigter Straßen jeglicher Versicherungsschutz des Mietwagens erlischt! Wer sich an gewisse Regeln hält und immer schön vorsichtig fährt, sollte eigentlich wenig zu befürchten haben. Trotzdem waren wir alle heilfroh, wieder sicher den Highway erreicht zu haben...

Trona Pinnacles
Mojave Desert

Fazit

Wer sich für die Trona Pinnacles interessiert, sollte etwa 1.5-2 Stunden für seinen Besuch hier einplanen. Den legt man am besten gleich auf den Morgen oder Abend. Denn abgesehen von den verbesserten Lichtverhältnissen, sind auch die Temperaturen wesentlich angenehmer. Am Tage erscheinen die Kalksteinfelsen durch das gleißende Licht nur in einem diffusen Grau. Während sich ihre Farbe sonst in wärmeren Tönen präsentiert. Im Zusammenspiel mit der imposanten Bergkette im Hintergrund, könnten so einige recht spektakuläre Fotos entstehen. Nur wegen der Trona Pinnacles einen längeren Umweg in Kauf nehmen, lohnt wahrscheinlich nicht. Wer allerdings hier vorbei fährt, wird den kleinen Abstecher sicher nicht bereuen.